Das Rettungspaket
Es ist ein trüber Tag in einer kleinen irischen Stadt. Es regnet und alle Straßen sind wie
leergefegt. Die Zeiten sind schlecht, jeder hat Schulden und alle leben auf
Pump. An diesem Tag fährt ein reicher deutscher Tourist durch die irische
Stadt und hält bei einem kleinen Hotel. Er sagt dem Eigentümer, dass er sich
gerne die Zimmer anschauen möchte, um vielleicht eines für eine Übernachtung
zu mieten und legt als Kaution einen 100 Euro Schein auf den Tresen. Der
Eigentümer gibt ihm einige Schlüssel.
1. Als der Besucher die Treppe hinauf ist, nimmt der Hotelier den
Geldschein, rennt zu seinem Nachbarn, dem Metzger und bezahlt seine
Schulden.
2. Der Metzger nimmt die 100 Euro, läuft die Straße runter und bezahlt den
Bauern die noch offenstehende Rechnung.
3. Der Bauer nimmt die 100 Euro und bezahlt seine Schulden beim
Genossenschaftslager.
4. Der Mann vom Genossenschaftslager nimmt den 100 Euro Schein, rennt zur Kneipe und bezahlt seine noch offene
Getränkerechnung.
5. Der Wirt schiebt den Schein dem an der Theke stehenden Mister Smith hin. Die Zeiten sind hart und Mister Smith hatte ihm vor geraumer Zeit einmal 100 Euro geliehen.
6. Mister Smith rennt zum Hotel und bezahlt seine noch ausstehende Hotelrechnung über 100 Euro.
7. Der Hotelier legt den Schein wieder zurück auf den Tresen. In diesem Moment
kommt der deutsche Tourist die Treppe herunter, nimmt seinen Geldschein und meint,
dass ihm keines der Zimmer gefällt und er verlässt das Hotel.
Niemand produzierte etwas.
Niemand verdiente etwas.
Alle Beteiligten sind ihre Schulden los und schauen mit großem Optimismus in die Zukunft.
So einfach soll das mit dem EU Rettungspaket funktionieren.